Finger weg von Crowdinvestments

Ich habe ja schon mal über eine Insolvenz eines meiner Crowdinvestments geschrieben. Hierzu habe ich jetzt ein paar Neuigkeiten. Noch zwei weitere Investments aus dieser Zeit sind vor kurzem Insolvent gegangen. Und ein weiteres kämpft momentan um eine Anschlussfinanzierung.

Leider habe ich als ich mit dem Investieren angefangen habe auch sehr gerne in Crowdinvestments investiert. Das hat sich mittlerweile bei den meisten dieser Investments als Fehler herausgestellt.

Dafür gibt es einige Gründe.

Die Plattformen

Es gibt recht große Unterschiede bei den Plattformen die Crowdinvestments anbieten. Diese Plattformen dienen als Zahlungs- und Informationsvermittler. Manche bieten auch Marktplätze an, an denen man seine Crowdinvestments wieder verkaufen, oder sich an bereits beendeten Investmentrunden beteiligen kann. Leider bieten aber nicht alle Plattformen einen solchen Marktplatz, deswegen sitzt man dort auf seinem Crowdinvestment, ohne realistische Möglichkeit dieses wieder in naher Zukunft verkaufen zu können.

Ich habe damals verschiedene Investments getätigt. Auf drei verschiedenen Plattformen. Companisto, Seedrs, und Microventures. Wobei ich hier massive Unterschiede festgestellt habe.

Microventures war meiner Meinung nach die schlechteste der drei Plattformen. Sie war relativ nutzlos. Es gibt weder eine Möglichkeit sich mit anderen Investoren auszutauschen, noch direkt mit dem Unternehmen in Kontakt zu treten. Auch hat der Download der Investmentverträge hat lange Zeit nicht funktioniert. Hierzu habe ich wochenlang mit dem Support hin und her geschrieben. Mich wundert es ehrlich gesagt sogar etwas, dass Microventures immer noch existiert.

Companisto ist eine deutsche Plattform. Sie ist recht einfach zu nutzen, und bietet viele Möglichkeiten mit anderen Investoren und dem Unternehmen in Kontakt zu treten. Leider gibt es aber keinen Marktplatz um aus einem Investment einfach wieder auszusteigen.

Seedrs ist eine britische Plattform. Sie ist meiner Meinung nach die beste der drei Plattformen die ich ausprobiert habe. Sie bietet einen Bereich um sich mit den anderen Investoren und dem Unternehmen auszutauschen, und hat außerdem einen Marktplatz auf dem man sein Investment verkaufen kann. Doch leider ist der Marktplatz nicht immer und auch nicht für jedes Investment freigeschaltet – ich denke aber das hat rechtliche Gründe.

Die Informationen

Das größte Problem bei Crowdinvestments ist die Informationsflaute. Das liegt daran, dass die Unternehmen in die man beim Crowdinvesting investiert, private Unternehmen sind, die nicht an der Börse gelistet sind. Das heißt, diese haben keine öffentliche Informationspflicht. Sie geben also nur Informationen aus, die positiv aussehen.

Die Unternehmen brauchen Geld. Und sie haben die Hoheit über die Informationen die sie ausgeben wollen. Deshalb versuchen sie sich so gut wie möglich zu verkaufen. Als Privatinvestor hat man kaum die Möglichkeit ordentliche Recherchen anzustellen, um genug Informationen zu sammeln, um eine vernünftige Entscheidung treffen zu können.

Fazit

Unterm Strich ist es also erst mal schwierig vernünftige Investments von faulen Eiern zu trennen, und dann, wenn man investiert hat, ist es noch schwieriger aus dem Investment wieder auszutreten.

Deshalb werde ich in Zukunft von Crowdinvestments absehen, und mich auf die Börse konzentrieren.

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