Ideologien sind der Tod unserer Gesellschaft und Wirtschaft
Ich weiß, das ist extrem Off-Topic, aber diesen Gedanken wollte ich einfach mal ausformulieren.
In einem Gespräch mit einem Freund über das deutsche Sozialsystem vor kurzem ist mir etwas erschreckendes aufgefallen. Unsere politische Landschaft und Diskussionskultur wird zunehmend ideologisch gefärbt. Damit meine ich, dass Menschen Positionen einnehmen, von denen sie dann nicht mehr abzubringen sind. So sieht sich jemand einfach selbst als Konservativ oder Libertär oder eben Liberal und dann wird die Linie vertreten egal welche Argumente die Gegenseite auch vorbringen mag. Statistiken werden ignoriert und Forschungsergebnisse als Sinnlos abgetan. Man selbst hat recht, und jeder Widerspruch wird als persönlicher Angriff gewertet und wird abgeschmettert. Da dann nur noch Informationen aufgefasst werden, die das eigene Weltbild unterstützen, verstärkt sich dieses immer weiter, und kann von außen nicht mehr beeinflusst werden.
Der weg in den Totalitarismus
Das hat mich auf einen Gedanken gebracht. Grundsätzlich haben die meisten Ideologien gute Ansätze und schlechte Ansätze. Aber quasi alle haben als Ziel das leben der Menschen zu verbessern. Warum also werden Regierungen die Ideologisch geführt werden so gut wie immer Totalitär? Schauen wir uns den Kommunismus an. Der hat eigentlich nichts mit Diktatur oder Unterdrückung zu tun, hat aber in der Realität immer dazu geführt. Auch isolationistische oder libertäre Ideologien wollen eigentlich das Glück der Menschen optimieren, führen aber meist zu faschistischen Diktaturen.
Das liegt meiner Meinung nach an der Selbstverstärkung die irgendwann überhand nimmt.
Am Anfang wird die Opposition nur ignoriert. Dann macht man sich über sie Lustig. Dann wird sie verteufelt. Irgendwann ist man der Meinung, dass die Opposition das Land zerstören will und böse ist. Im nächsten Schritt landen politische Gegner dann im Knast oder eben tot im Straßengraben.
Denn alle Ideologien haben irgendwo Schwächen, und liegen an bestimmten stellen einfach falsch. Wenn diese Fehler dann von „Gegnern“ aufgedeckt werden, werden diese nicht anerkannt und die eigene Ideologie angepasst – nein, der Gegner ist schuld und wird entsprechend bestraft.
Deswegen müssen wir aufhören uns an unseren Ideologien festzuhalten, und endlich wieder richtig miteinander sprechen. Zeigt mir mein Gesprächspartner 100 Statistiken und Forschungsergebnisse die meiner Meinung widersprechen, und ich habe dem nur ein YouTube Video entgegenzusetzen, dann sollte ich mir darüber Gedanken machen, ob meine Meinung nicht vielleicht doch falsch ist.
Um nun doch wieder den Bogen zum Thema dieses Blogs zurück zu schlagen: Vor allem bei Finanzthemen wird sehr oft nicht sachlich, sondern rein auf ideologischer Ebene diskutiert. Zum Beispiel bei Mindestlohn, Krankenversicherungen, Rente und Pension, Arbeitslosengeld, Stimuli wie zum Beispiel Quantitative Easing und so weiter. Ich bin mir sicher, wir könnten für alle diese Themen Lösungen finden, die besser für sowohl die Menschen, als auch die Wirtschaft sind als derzeitige Lösungen, wenn wir aufhören würden uns so sehr zu versteifen, und endlich mal Kompromisse suchen würden.