Wertpapierverpfändung statt Eigenkapital beim Immobilienkredit

Ich weiß nicht ob ich damals darüber geschrieben habe, aber vor einiger Zeit hatte ich die Möglichkeit meinem Vermieter die Wohnung abzukaufen, in der ich derzeit zur Miete wohne. Der Preis war angemessen, und für die Größe und Lage der Wohnung ganz OK. Nachdem ich das Angebot bekomme habe, habe ich bei mehreren Banken und bei einem lokalem Kreditvermittler wegen einem Immobilienkredit angefragt.

Hier habe ich bei allen meine Ausgangslage geschildert. Ich besitze kein Eigenkapital das ich einsetzen kann, da mein gesamtes Kapital in Wertpapieren gebunden ist, und ich aufgrund einer langfristigen Investmentstrategie nicht bereit bin diese Wertpapiere zu verkaufen. Und die Wohnung sollte ca. 120.000 € kosten. Das mach in Bayern zusätzlich noch Kaufnebenkosten von ca 6 % aus (ohne Maklergebühren). Der Kapitalbedarf wäre somit ca. 127.200 €.

Nun, jetzt haben mir die Banken so ziemlich alle das selbe gesagt. Aufgrund meiner guten Anstellung, und aufgrund meiner guten Bonität würden sie mir zwar einen sogenannten „110 %-Kredit“ geben, allerdings wäre dieser aufgrund des Grenzzinssatzes ziemlich teuer. Zu teuer, leider. Deshalb konnte oder wollte ich mir damals dann diese Wohnung nicht leisten, und habe sie letztendlich nicht gekauft. Im Nachhinein wahrscheinlich die falsche Entscheidung, da sie in der Zeit bisher um einige zehntausende Euro im Wert gestiegen ist.

Das zeigt wie schwierig es ist, sich eine Immobilie leisten zu können, wenn man kein Eigenkapital hat. Und heutzutage Eigenkapital auf dem Bankkonto zu sammeln, um irgendwann mal einen günstigen Kredit zu bekommen, ist auch keine Alternative. Denn dort bekommt man heutzutage so gut wie keine Zinsen mehr, und entwertet durch die Inflation über die Zeit nur unnötig sein Geld.

Die Alternative zum Eigenkapital in Cash

Vor kurzem bin ich über einen klasse Artikel von Finanzglück gestolpert. Diesen wollte ich euch nicht vorenthalten, da ich dabei einiges interessantes gelernt habe. Hier wird geschildert, dass es eine Alternative zum Eigenkapital in Cash gibt. Und zwar die Wertpapierverpfändung.

Hierbei kann man kurzgesagt seine Wertpapiere anstelle von Eigenkapital als Pfand bei der Bank hinterlegen, und gibt dieser damit die Sicherheit, dass man sich die Immobilie auch wirklich leisten kann, und die Bank ein geringeres Ausfallrisiko hat. So wird der Kredit günstiger. Für Details empfehle ich den oben verlinkten Artikel zu lesen.

Das gute dabei ist, dass dies quasi keine Nachteile für dich als Kreditnehmer hat, denn du investierst im besten Fall eh langfristig in Wertpapiere und planst nicht diese zu verkaufen, somit ist es egal, ob die Bank hier einen Pfändungstitel darauf besitzt, oder nicht. Nur im Falle eines Zahlungsausfalls ist es natürlich ungünstig, da die Bank dann die Wertpapiere verkaufen kann und wird.

Der Grund warum ich diesen Artikel unbedingt auch nochmal in meinem Blog erwähnen wollte, ist, dass ich möchte, dass jeder über diese Möglichkeit bescheid weiß. Denn keine der Banken, und auch nicht der Kreditvermittler haben mich über diese Möglichkeit aufgeklärt. Und wenn ich ehrlich bin, denke ich, dass die Berater dort wahrscheinlich selbst nicht von der Möglichkeit der Wertpapierverpfändung wussten.

Also solltet ihr vor haben eine Immobilie zu kaufen, und Wertpapiere besitzen, dann fragt doch euren Berater in der Bank nächstes mal nach dieser Möglichkeit.

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